Projektidee
Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie verändern auch die Arbeitswelt fundamental. Viele Arbeitskräfte werden ins Homeoffice geschickt oder müssen unter strengen Hygieneauflagen arbeiten. Einerseits wird damit die Digitalisierung von Arbeit beschleunigt, aber andererseits zeigt sich auch, dass viele Berufsfelder besondere Schwierigkeiten mit digitaler und distanzierter Arbeit haben.
Wie gehen Unternehmen und Beschäftigte mit den Corona-Maßnahmen um? Wie werden die Risiken gemanagt? Wie versucht die Politik, vorausschauend der Krise zu begegnen? Dieses Projekt untersucht, wie die Balance zwischen digitaler und Arbeit in Präsenz unter den Bedingungen von Corona immer wieder neu gefunden werden muss und welcher Umgang mit Risiken entwickelt wird. Im Fokus stehen dabei die Bereiche Softwareentwicklung, Theater, Krankenhäuser sowie produzierende kleinere und mittlere Betriebe.
Das Projekt verfolgt fünf wesentliche Ziele:
- Impacts von Corona-bedingtem Physical Distancing auf leibliche Arbeitspraktiken
- Risikokonflikte in Corona-bedingten Spannungsfeldern
- Dynamisches Grenzmanagement als Regulierungsherausforderung
- Analyse der Umsetzung von Governance-Praktiken
- Evaluation von Praktiken und Governance-Konzepten zur Bewältigung von arbeitsbezogenen Konzequenzen der Pandemie
Die Forschenden der Universität Hamburg und des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) führen dazu Interviews in Unternehmen aus den vier Feldern und werten politische Dokumente zur Pandemiebekämpfung aus. In einem transdisziplinären Workshop werden diese Ergebnisse an Expertinnen und Experten aus der Praxis, etwa Personalverantwortliche und öffentliche Verwaltung, zurückgespielt.
Die Ergebnisse aus diesem Projekt sollen dazu beitragen, in der Arbeitswelt auf zukünftige Bedrohungslangen schneller, reflektiert und vorausschauender reagieren zu können.